Holunder
Der mystische Holunder findet sich in den Geschichten und Heilmitteln unserer Vorfahren wieder. Das duftende Pflanzenwasser aus seinen cremeweissen Blüten schätzen wir sehr wegen seiner erfrischenden, feuchtigkeitsspendenden und reinigenden Wirkung.
Aus Dunkelheit zum Sternenregen
In feuchten dämmrigen Senken, an Waldrändern und in Hecken wächst der Holunderstrauch. Mit seiner Vorliebe für feuchte, schattige Orte und mit seinen dunkelgrünen Blättern, die einen starken, abwehrenden Geruch verströmen, umgibt den Strauch eine etwas dunkle, geheimnisvolle Ausstrahlung.
Diese undurchdringliche Präsenz verwandelt der Holunder in ein strahlendes Leuchten wenn er zwischen Mai und Juli seine Blütenknospen öffnet und viele hell leuchtende Blütendolden bildet.
Jeder einzelne Stängel dieser Blütentrauben ist mit einem fünfzackigen cremeweissen Stern gekrönt, der sich nach dem Verblühen löst, um zusammen mit den anderen Sternen einen Blütenregen zu bilden, der den Boden um den Strauch bedeckt.
Die ganze Luft um den Holunder duftet während der Blüte betörend frisch und fruchtig. Das zaubert ein Lächeln auf die Lippen, beruhigt und entspannt den Geist und erinnert mich an “Hollerküchlein” und Holundersirup bei Oma.
Wohnort der guten Geister
Der Holunder ist ein alter Verbündeter des Menschen. Schon die Germanen glaubten, dass Freya, die Beschützerin von Haus und Hof, in Holunderbüschen ihren Wohnsitz nehmen würde. Und so pflanzten auch unsere Vorfahren Holunder in der Nähe des Hauses, damit darin gute Schutzgeister einzögen.
Bauern baten unter ihrem Blätterdach Holla, die Göttin der Quellen und Brunnen, um Fruchtbarkeit für ihre Felder. Denn in ihrer Vorstellung rang die den Menschen wohlgesonnene Göttin nach der Wintersonnenwende mit den eisigen Kräften des Winters, um der Erde wieder Fruchtbarkeit und neues Leben zu schenken. In den weissen Schneeflocken sahen die Menschen ein Zeichen ihrer Göttin. So erkannten sie auch die Liebe und nahe Verwandtheit, der Göttin Holla mit dem Hollerbusch, der seine hell weissen Blüten ja auch grosszügig verstreut wie Schneeflocken.
Aus dem festen Glauben an die “holde” Göttin wurde mit der Zeit dann das Märchen von der Frau Holle, die im Himmel wohnt und dort ihre Federbetten ausschüttelt.(1)
Mit Komplexaugen betrachtet
Betrachtet man nun den dunkelgrünen Busch durch die Komplexaugen eines Insekts ergibt sich ein anderes Bild: Blätter, kleine Zweige und Rinde des Holunders enthalten ein Eiweiss, welches das Gift Blausäure abspaltet.
Deswegen fliegen Insekten eher einen grossen Bogen um den Busch und Raupen und Käfer lassen seine Blätter unangetastet. Auch Menschen sollten, wenn Teile des Baumes für uns auch nur schwach giftig sind, vom Genuss von rohen Beeren und Blättern Abstand nehmen.
Abstand vom Holunder nehmen auch Bienen und Schmetterlinge. Trotz der vielen duftenden Dolden besuchen vor allem Bockkäfer und Fliegen diese duftende Blütenfülle. Dessen ungeachtet bildet der Strauch als Selbstbestäuber zahllose kleine dunkelrote Früchte aus, die gerne von Amseln, Drosseln, Mönchsgrasmücken und Rotschwänzchen genossen werden. (4)
Holunder dient im Garten also nicht nur zum Schutz der Familie und als Wohnort für gute Geister, sondern ist für unsere geliebten Gartenvögel eine vitaminreiche Zwischenmahlzeit im Herbst und Winter.
Sanfte Reinigung & Beruhigung
Vor den vielen Heilwirkungen des Holunders kann man sprichwörtlich den Hut ziehen. Die Einsatzmöglichkeiten des Strauchs sind so vielfältig, dass man ihn auch als “Apotheke Gottes” bezeichnete.
Schon vor vielen Jahren hat Lotty Aeschbacher, die Gründerin von Liflore, den Holunder für ihre Naturkosmetik entdeckt. Da war er sonst noch nirgends in Pflegeprodukten zu finden. Dabei verwenden und verwendeten so manche Grossmütter und Urgrossmütter Holunderwasser für ihren “blütenreinen” Teint. (3)
Holunder bei Liflore
FÜR REINIGUNG:
Holunderblütenwasser hat, neben seinem wunderbar erfrischenden belebenden Duft, eine sanft-pflegende Wirkung auf die Haut. Es reinigt sie von kleinen Unreinheiten, wirkt abschwellend und unterstützt die Versorgung mit Feuchtigkeit.
FÜR REINIHEIT:
Die klärende Wirkung des Pflanzenwassers, zusammen mit seiner Fähigkeit gereizte Haut zu beruhigen und Entzündungen zu lindern, macht es zu einem idealen Naturstoff für die Pflege von unreiner Haut und Akne.
FÜR MÄNNER:
In unseren Aftershaves setzen wir das Destillat der Holunderblüten wegen seiner Fähigkeit ein, sanft gegen Irritationen zu wirken und gereizte Haut zu beruhigen. (3)
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Quellen
(1) Hecken, Peter Kurz, Michael Machatchek, Bernhard Iglhauser, 2001
(2) Hydrolate, sanfte Heilkräfte aus Pflanzenwässer, Ingrid Kleindienst-John, 2018
(3) Das grosse Buch der Pflanzenwässer, Susanne Fischer-Rizzi, 2014
(4) Bäume und ihre Bewohner, Margot und Roland Spohn, 2016