Natives Kokosfett ist nicht nur in der Küche eine wunderbare Zutat, sondern auch in der Naturkosmetik. Es schmilzt bei Körpertemperatur, zieht gut in die Haut ein und hat eine antibakterielle, desodorierende Wirkung.

Vielfältiges Geschenk an den Menschen

Die Kokospalme ist eine der Pflanzen, die uns mit ihren Geschenken überhäuft. Fast alle Teile dieser Palme sind den Menschen seit langem von Nutzen. Sie bietet nicht nur ein hitzestabiles Fett und Grundlage für verschiedene kokossahnige Gerichte. Aus dem die Kokosnuss umgebenen Bast werden Autoteile gefertigt und Fussmatten gewebt.

Die Stämme eignen sich für den Hausbau und die Palmwedel werden für Dächer verwendet. Fasern und Holz werden auch zum Kochen benutzt. Aus dem austretenden Saft der Blütenstände kann ein feiner Zucker gewonnen oder ein bitter schmeckendes alkoholisches Getränk hergestellt werden.

Als vegan essende Menschen sind wir diesem Baum sehr dankbar. Kokosmilch ist ein wunderbarer Sahneersatz für Desserts und zum Kochen. Kokosmus verfeinert Smoothies, ergibt leckerste und erst noch gesunde Torten und macht auch Spass zum einfach so „Schnousen“. Das sehr hitzestabile Kokosfett eignet sich gut zum Kochen und Braten. Kokoszucker ist ein mild süssender und mineralstoffreicher Zuckerersatz. Nicht zu vergessen das im Sommer erfrischende Kokoswasser.

Schwimmende Verbreitung in der Welt

Die Kokosnuss wurde schon vor tausenden von Jahren in Indien und Malaysia als Nahrungspflanze genutzt. Von dort wurde sie in der ganzen tropischen Zone der Welt verbreitet. Muslimische und polynesische Seefahrer pflanzten die Früchte auf entlegenen Inseln im indischen Ozean und im Pazifik entlang ihrer Handelsrouten an, um sich immer wieder bei ihren Fahrten mit frischen Kokosnüssen und Kokoswasser eindecken zu können. Gerade frisches Trinkwasser war oft der limitierende Faktor bei längeren Seereisen und mit einigen Kokosnüssen am Tag lässt sich der Wasserbedarf eines Menschen decken.

Doch auch die Kokospflanze selber ist erstaunlich mobil. Sie ist sehr salztolerant und kann deswegen sehr nahe am Strand stehen (und was wäre ein Südseebild ohne diese Palmen am Meer). So fallen immer wieder Kokosnüsse ins Wasser und können nun mit der Strömung reisen und an einer anderen Insel an den Strand gespült werden. Sie sind in der Regel noch nach 100 Tagen keimfähig. Einige Kokosnüsse sollen es so sogar bis nach Skandinavien gebracht haben. Nur keimt die Nuss nicht bei Temperaturen unter 20 ° Celsius.

Landet sie aber an einem passenden Strand in den Tropen, bildet sich aus dem Kokosfleisch ein Endosperm (Trieb), der durch eines der drei charakteristischen Keimlöcher herauswächst und zu guter Letzt mit seinen Wurzeln die Kokosnuss sprengt. Diese Keimung kann bis zu 6 Monate dauern. Sieben Jahre später trägt die neue Kokospalme Früchte und kann an einem idealen Standort bis zu 150 Kokosnüsse im Jahr liefern.(1)

Ungeahnte Wirkung auf den Kopf

Die Kokosnuss ist nicht nur ein Ernährungsbestandteil von über eine Milliarde Menschen; Kokoswasser ist so sehr ähnlich zu unserem Blutserum und ausserdem keimfrei, sodass es im Notfall als Infusionslösung genutzt werden kann. Kokosfett soll sogar gegen Alzheimer und Demenz im Kopf wirken. Und doch kann die Nuss durch die harte Schale und eine hohe Fallgeschwindigkeit auch negative Effekte für Kopf und Körper haben: Jährlich sterben 150 Menschen durch den Aufprall von Kokosnüssen auf den Kopf. Im Vergleich dazu: 2019 starben nur zwei Menschen weltweit durch einen Haiangriff. (5) Überlegen Sie sich also, wovor Sie beim nächsten Urlaub mehr Angst haben müssen: Hai oder Nuss?

Kühlend-leicht für die Haut

Kokosöl zieht schnell in die Haut ein und schenkt dabei ein leichtes Auftragsgefühl. Es schmilzt auf der Haut, denn sein Schmelzpunkt liegt gerade etwa bei 25 Grad. Ist es kühler, wird das Kokosöl fest, ist es wärmer, wird es flüssig  Durch seinen hohen Laurinsäuregehalt in Kombination mit anderen Fettsäuren weist Kokosöl eine desodorierende und Bakterien tötende Wirkung auf, ohne dabei die Haut zu reizen. (2) Diese Eigenschaft nutzen wir in unserer Deocreme und Fusscreme.

Da Kokosöl komedogen (siehe Infobox) wirkt, setzen wir es nicht in unseren Produkten für unreine Haut und Akne ein. Kokosöl wirkt zwar antibakteriell gegen Keime, kann aber bei einigen Menschen mit unreiner Haut deren Talgdrüsen verstopfen.

Der Begriff Komedogen klingt kompliziert, leitet sich jedoch einfach vom Wort “Komedo” ab, was Mitesser bedeutet. Komedogene Stoffe fördern also die Bildung von Mitessern, bei der die Talgdrüsen der Haut verstopfen und sich mit Hauttalg füllen. Dieser Prozess wird von bestimmten Cremes oder Ölen gefördert, da sie sich wie ein abschliessender Film über die Haut legen.

Nicht komedogene Fette sind beispielsweise Jojobawachs, Arganöl oder Sheabutter.

Das kühlende Kokosöl ist sehr hilfreich bei Neurodermitis, da die enthaltene Myristinsäure die Hornschichtbarrieren repariert und die antimikrobiellen Eigenschaften des Öls pathogene Keime eindämmen. (4) Kokosöl enthält im Vergleich zu anderen Ölen wie Sanddornöl, Sonnenblumenkernöl oder Jojobawachs aber wenig Vitamin E Komplexe und pflegende Fettbegleitstoffe. Deshalb nutzen wir für die Hautpflege insbesondere Jojobawachs, setzen Kokosöl aber gezielt für bestimmte Produkte ein.

 

Kokosöl bei Liflore

Wir nutzen biologisches Kokosöl insbesondere weil es desodorierend und antimikrobiell wirkt. Es kann zum Schutz vor schädlichen Mikroorganismen beitragen und die Bildung von Bakterien hemmen, die einen unangenehmen Schweissgeruch verursachen. Dabei zieht es schnell und angenehm in die Haut ein. Wegen diesen Eigenschaften setzen wir Kokosöl in den folgenden Produkten ein:

FÜR KÖRPERPFLEGE:

Quellen

(1) Kokospalme, Wikipedia, 2020
(2) Das Mundbuch, Waverly Root, 1994
(3) Naturkosmetische Rohstoffe, Heike Käser, 2019
(4) Pflanzenöle, Ruth von Braunschweig, 2018
(5) Haiangriffe weltweit nach Regionen im Jahr 2019, A. Breitkopf, 2020