In der Calendula sind viele Carotinoide und Flavonoide enthalten. Diese regen die Zellerneuerung an, schützen vor freien Radikalen und verlangsamen die Hautalterung. Zudem wirkt sie hautberuhigend.
Wuchs- und Blühkraft aus dem Mittelmeerraum
Die Calendula oder auch Ringelblume genannt, kommt in unseren Breiten kaum noch wildwachsend vor. Sie ist ein Archäophyt, also eine nicht einheimische Pflanze, die aber schon vor langer Zeit aus dem Mittelmeerraum über die Alpen zu uns gebracht wurde.
Ein weiterer Name der Heilpflanze ist “Wucherblume”, was nicht nur auf die wüchsige Kraft dieser schönen ein- bis zweijährigen Blume hindeutet, sondern auch darauf, dass sie im Mittelalter ein nicht so gern gesehenes “wucherndes” Kraut in den Äckern und Feldern der Bauer gewesen ist.
Heute ist die Acker-Ringelblume Calendula arvensis durch die intensive Landwirtschaft und die Verwendung von Totalherbiziden in der Schweiz auf die Liste der verletzlichen Arten geraten. Man sollte daher lieber der gezüchteten Garten-Ringelblume ein Stück Beet reservieren, anstatt ihre wilde Schwester in der Natur zu sammeln.
Sanfte Schutzschicht und helles Leuchten
Das erste Mal kam ich an meiner Uni mit der Calendula in Berührung. Ich hatte einen Feldkurs über Wild- und Heilpflanzen belegt. Darin besuchten wir viele Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung oder auf dem Feld und lernten über ihre Wirkungsweise und Geschichte.
Im Kurs setzten wir uns an ein Beet mit Calendula-Blumen und bekamen eine halbe Stunde Zeit, um uns mit der Pflanze vertraut zu machen. Da wir weder Vorwissen noch Vorgaben von unserer Kursleiterin bekamen, konnten wir der Pflanze unvoreingenommen begegnen und unsere eigenen Entdeckungen machen, die wir anschliessend mit den anderen teilten.
Ich betastete die frisch-grüne Pflanze und bemerkte, dass alle Pflanzenteile leicht klebrig sind – wie von einer schützenden Schicht umgeben. Die Blütenblätter waren von einem strahlenden Orange und von einer feinen Wachsschicht umhüllt, die vor Schmutz, Sonne und Umwelteinflüssen schützte. Das erinnerte mich an den Lotuseffekt der heiligen Blume der Buddhisten, an der dank ihrer wasserabweisenden, glänzenden Oberfläche weder Schmutz noch Leid dieser Welt anhaften kann.
Die ganze Pflanze roch intensiv süss und grün-einhüllend und ihre Blüte strahlten eine helle, leuchtende Kraft aus. Diese Blühkraft findet man auch in ihrem Namen Calendula wieder, der auf die “calendae”, die ersten Tage im Monat zurückzuführen ist. Unser Blühwunder blüht nicht nur ein oder zwei Monate, sondern kann viele “calendae” hindurch von Anfang Juni bis November blühen, wenn es nicht zu einem verfrühten Wintereinbruch kommt. Die Christen schätzten die Ringelblume und ordneten sie dem weiblichen Prinzip und damit Maria Magdalena zu. Noch heute heisst sie deswegen auf Englisch Marygold, was so viel wie Mariengold heisst.
Gold-Orange für die Haut
Die Calendula ist nicht nur eine helle, leuchtende Blume, sondern wirklich Gold wert für die Haut. So wie die gesamte Pflanze von einer schützenden Schicht umgeben ist, so hat sie schützende Eigenschaften für unsere Haut. Calendula-Auszüge wirken abschwellend, antiseptisch, wundheilend und zellregenerierend.
- Die in den Calendulablüten enthaltenen Carotinoide sind starke Antioxidantien, welche die Zellen gegen aggressive freie Radikale verteidigen und so der Hautalterung vorbeugen.
- Die enthaltenen Carotinoide und Bestandteile des ätherischen Öls wirken sich positiv auf die Neubildung von Hautzellen aus. Sie fördern die Reifung der Kollagene, die der Haut Festigkeit und Struktur geben und die Bildung von Falten verhindern.
- Flavonoide, Bestandteile des ätherisches Öls die sich in den Blütenblättern der Blume finden, wirken ebenfalls antioxidativ und ausserdem antiseptisch und entzündungshemmend
Die im Internet immer wieder beworbenen Inhaltsstoffe der Calendula, der Bitterstoff Calendulin (gemeint ist wohl das Sesquiterpenlacton Calendin) und das Allantoin, konnte ich in entsprechender Fachliteratur nicht entdecken. (1)
Blumenüberraschung von Lotty Aeschbacher
Die goldgelbe Blume fängt in den Bergen um die Sonnenwendtage an zu blühen. Es war um diese Zeit, als ich wieder mal auf die Alp im Tessin ging, um im Bio Kräutergarten bereits einen Teil der luftgetrockneten Blüten abzuholen. Beim Abschied pflückte die Bäuerin drei frische Calendulablüten und gab sie mir mit. Ich steckte sie aussen in den Rucksack und wanderte ins Tal. Bis nach Hause dauerte es aber noch viele Stunden und ich gab den Blumen wenig Chance. Als ich sie abends daheim wieder hervornahm, staunte umso mehr: Die drei Blüten waren noch kraftvoll und duftend –wie frisch gepflückt!
Calendula bei Liflore
Seitdem wir einen eigenen Liflore-Extrakte-Garten angelegt haben, wächst die schöne Ringelblume gemischt mit vielen anderen Blumen bei uns im eigenen Garten. Wir pflücken die reifen orangen Blüten und trocknen diese sanft für einige Tage im Schatten.
Die angetrockneten Blüten setzen wir dann für unseren Öl-Auszug mit wertvollem biologischem Jojobaöl an und lassen ihn für zwei Wochen reifen. Nach dem Abseihen der Blüten setzen wir das Öl nochmals für zwei Wochen mit einer neuen Menge getrockneter Calendulablüten an. So entsteht ein kräftig orange-gelbes Öl, dem man die lichten und heilenden Wirkkräfte dieser Sonnenblüten geradezu ansehen kann.
Ausserdem gewinnen wir einen hellorangen Pflanzenextrakt aus den Ringelblumen, den wir wegen seiner antiseptischen, zellregenerierenden und wundheilenden Eigenschaften unter anderem in unserem Haartonic zur Beruhigung und Anregung der Kopfhaut einsetzen.
Die Extrakte der Calendula-Blüten helfen bei der Regeneration der Haut und spenden ihr viel Feuchtigkeit. Ausserdem wirken sie hautberuhigend und antioxidativ, was die Hautalterung verlangsamt. Wir setzen deswegen den wertvollen Calendula-Extrakt gleich in mehreren Produkten ein.
Die Calendula findet sich bei Liflore in diesen Produkten:
FÜR REGENERATION:
FÜRS JUNGBLEIBEN:
FÜR KÖRPERPFLEGE:
FÜR SCHÖNE HAARE:
Quellen
(1) Teedrogen und Phytopharmaka, Max Wichtl (Hrsg.), 1997